MHD adé: Vom LebensmittelRetter zum Unternehmer. Umweltschutz und Verteilungsgerechtigkeit mit betriebswirtschaftlichem Erfolgskonzept

Es ist Ende Oktober 2019, als ich mich für ein Gespräch mit dem Gründer von MHD adé Dennis Rupprich verabrede. Die Millionenmetropole und Bundeshauptstadt ist bekannt als Trendsetter und auch in Sachen Rettung von Lebensmitteln findet sich hier eine große Anzahl von Geschäften (Ladengeschäfte, Onlineversand), die etwas dafür tun: Das Retten von Lebensmitteln, die meist noch haltbar, in jedem Fall aber noch genießbar sind. 

Der MHD adé Online Shop ist seit dem 05.01.2019 live und hat ständig wechselnde Produkte im Angebot. Ich frage mich, wie man zum Lebensmittelretter wird und wie man auf die Idee kommt, damit einen Shop hochzuziehen? Ich frage Dennis nach seinem Schlüsselmoment.

Mitgenommen vom Berliner Feierabendverkehr aber gut gelaunt treffe ich meinen Gesprächspartner an, der gerade von seiner derzeitigen Teilzeitstelle bei einem Hersteller von Biosnacks kommt. In der Vorbereitung des Gesprächs habe ich mir den Online Shop von Dennis schon mal genauer angesehen und dort aus Neugier spannende Nischenprodukte bestellt. Aber dazu später mehr.

Der MHD adé Schlüsselmoment

Dennis ist gerade in einem Supermarkt einkaufen und bekommt mit, wie eine andere Kundin vergeblich versucht, kurz abgelaufene Ware zu einem günstigeren Preis zu kaufen. Sie spricht einen Mitarbeiter an, der ihr die Packung Süßigkeiten aus der Hand nimmt und sagt: “Die darf ich Ihnen gar nicht verkaufen.” Der Verkäufer und die Packung Süßigkeiten verschwinden im Lager und die Kundin steht verlassen mit ihrem Anliegen im Markt.

Irrwitzig, findet Dennis, denn die Kundin hat ja im Grunde nur gefragt, ob sie den Artikel günstiger als ausgezeichnet kaufen kann.

Zwei Tage später sieht er im Fernsehen eine Dokumentation, die sich mit dem Thema Lebensmittelverschwendung befasst. Eine Firma in UK hat dieses Problem aufgegriffen und offenbar gibt es neben dem Thema Umweltschutz und Rettung von Lebensmitteln auch einen handfesten betriebswirtschaftlichen Grund dafür, Lebensmittel zu retten. Approved Food ist eins der ersten Unternehmen, die genau dort im Kreislauf ansetzt, wo normalerweise verzehrgeeignete Lebensmittel entsorgt werden. Es gibt dafür einen Markt und das Unternehmen trägt sich.

Das ganze Thema arbeitet im Gründer von MHD adé und er beginnt damit, sich mit der Thematik auseinanderzusetzen. Auch zu hinterfragen, wie er mit der Ressource Lebensmittel umgeht. Wenn es bisher so war, dass er auf die Packung eines Lebensmittels schaut und es wegwirft, wenn das Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen ist, kommt er jetzt ins Nachdenken.

Muss das wirklich sein?

Lebensmittelverschwendung – muss das wirklich sein? Aktuelle Berechnungen der Universität Stuttgart beziehen sich auf das Jahr 2015. Hiernach wirft in Deutschland jeder Bürger durchschnittlich 85 Kilogramm pro Jahr weg. Die Tendenz zu 2012 war bereits steigend. Und auch in Dennis nagt die Frage, ob man das nicht anders machen kann.

Anders einkaufen zum Beispiel. In vielen Fällen reagiert der Handel so oder so ähnlich wie im MHD adé Schlüsselmoment. Auch wenn es in einigen Supermärkten in den letzten Jahren immer mal wieder die Möglichkeit gibt, Produkte, die kurz vor Ablauf des MHDs stehen, zu einem günstigeren Preis zu kaufen, ist das in Relation zum Gesamtvolumen wenig.

Immerhin geben mittlerweile viele Supermärkte sogenannte B-Ware an die Tafeln ab, die zumeist Menschen im Hartz IV Bezug das Auskommen erleichtern.

Dennis’ Tipp:
Sich auf die eigenen Sinne verlassen

Aber wie ist das eigentlich im eigenen Alltag? Die Mehltüte zur Hand, MHD abgelaufen und dann? Dennis verlässt sich auf seine Sinne. Ist die Tüte noch unbeschädigt? Wenn ich sie aufmache: sehe ich Schädlinge? Und in jedem Fall einen Geruchstest und einen minimalen Geschmackstest machen. Unsere Sinne sind besser als wir annehmen. Wenn ich bereits beim Öffnen eines Glases das vertraute “Plopp” nicht höre, ist das ein erster Hinweis darauf, dass der Glasinhalt bei der Abfüllung nicht richtig Vakuum gezogen hat. Wenn der Inhalt dann noch irgendwie sonderbar riecht, sich die Färbung vielleicht schon verändert hat oder ein Geschmackstest auf der Zunge bitzelt, ist der Fall eindeutig.

Dann kam irgendwann auch die Too Good To Go App raus, mit der man Lebensmittel vor der Entsorgung retten kann. Auch hier probiert Dennis samt seiner Familie aus, was in Sachen Lebensmittelrettung in Berlin so geht. (Lies hier unseren Artikel über die tgtg App.) Gerade im urbanen Raum ist diese App ein tolles Werkzeug, um sich aktiv ins Geschehen einzubringen.

Von der Idee zum Shop

Seit dem Schlüsselmoment ist einiges passiert. Wenn man Lebensmittel retten will, kann man das ja für sich selbst machen, um seinen Beitrag zu leisten. Oder aber man ist von dem Thema so begeistert, dass man andere damit anstecken will. Ich merke während des Gesprächs immer wieder, dass Dennis nicht nur für die Lebensmittelrettung brennt, sondern auch eine ausgesprochene Leidenschaft für Schnäppchen mitbringt.

Dennis ist bereits in seiner Schulzeit von Alexander Walzer und dessen Restpostenkonzept begeistert. In den Doku- und Reality-Formaten kauft der sogenannte Ramschkönig große Restposten auf und verkauft sie mit Gewinn, aber trotzdem günstig an Endverbraucher weiter. Damals denkt sich Dennis schon, dass er sowas auch irgendwann mal machen möchte: selbständig sein und Waren günstig weitergeben können. Um die betriebswirtschaftliche Seite seines Fernziels meistern zu können, macht er eine Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann in der Baustoffbranche und im Anschluss eine Fortbildung zum Handelsfachwirt. Bei der Gründung von MHD adé werden sich diese Kenntnisse von Abläufen und Kennzahlen bewähren und die ein oder andere kaufmännische Überraschung verhindern.

Da kommt der MHD adé Schlüsselmoment gerade recht. Und auch das Wissen darüber, dass es die Möglichkeit gibt, seine Leidenschaft und seine Herzensangelegenheit mit guter Aussicht auf Erfolg umzusetzen.

Die Herausforderungen

Als Dennis’ Pläne konkret werden, hat sich in Berlin schon ein Markt gegen Lebensmittelverschwendung etabliert. Hier besteht auf jeden Fall schon mal die Möglichkeit, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen. Er will außerdem ein Gefühl für die Handhabung von Lebensmitteln bekommen und wechselt von der Baustoffbranche in den Lebensmittelbereich. Hier kann er sich das notwendige Know-How für den Umgang mit Lebensmitteln aneignen.

Um Kontakte zu knüpfen und einen Überblick zu bekommen, welche Möglichkeiten, Hersteller oder Handelspartner es überhaupt gibt, gründet Dennis offiziell am 27.06.2018 MHD adé. Denn ohne einen Gewerbeschein bekommt er keinen Zugang zu Fachmessen.

Tatsächlich ist es so, dass er sich auf diesen Messen umsieht, einzelne Unternehmen und Händler anspricht, sein Konzept vorstellt und von den meisten erst mal belächelt wird. Lediglich StartUps reagieren aufgeschlossen. Dennis jedoch ist entschlossen und sammelt weiter Erfahrungen.

Schließlich sind diese Veranstaltungen für Fachpublikum auch nützlich, um Kontakte zu knüpfen, ein Gefühl dafür zu bekommen, was der Markt so her gibt und auf welche Produkte er sich spezialisieren will.

Sir Lagerlot und der passende Stauraum

Überrascht muss Dennis feststellen, dass es trotz vieler Anbieter von Lagerflächen in Berlin erstaunlich schwierig ist, das passende Lager für seine Zwecke zu finden. Sein Lagervolumen liegt genau zwischen den typischen 20 m² Selfstorage und einer kleineren Lagerfläche, die bei etwa 150 m² anfangen. Viele Lageranbieter lehnen seine Anfrage von vornherein ab, weil er Lebensmittel lagern möchte. Dabei spielt es keine Rolle, dass seine Ware entweder trocken oder langlebig ist und nicht gekühlt werden muß. Und wenn er mal einen Raum in der passenden Größe findet, liegt der im Untergeschoss ohne Lastenbeförderung. Erst Ende 2018 hat er das passende Lager für seine Zwecke gefunden.

Das alles muß natürlich auch finanziell in einem bestimmten Rahmen bleiben. Dennis finanziert die Gründung komplett aus Eigenkapital, das er seit seinem Entschluss, selbständig zu sein und Lebensmittel zu retten, beständig gespart hat und jetzt komplett investiert.

Zwischen der offiziellen Gründung und dem Go Live vom Shop liegen nur sechs Monate, in denen alles stehen muß:

Wer sich ein bißchen mit Lieferketten und Handel auskennt oder schon mal “so eben schnell” ein technisches Problem online lösen wollte, hat eine Vorstellung davon, wieviel Gas man da geben muss und wieviel Leidenschaft in MHD adé steckt.

Der Shop

 …läuft?

Zum Start läuft es erstmal nicht. Es gibt ein technisches Problem mit dem Shop und es stehen nur Vorkasse und Paypal als Bezahlmöglichkeiten zur Verfügung. Es gestaltet sich auch immer noch schwierig, an den Einzelhandel ranzukommen. Denn entweder es weiß gerade niemand zu dem Thema Bescheid, wenn Dennis anfragt oder aber es heißt standardmäßig “wir geben an die Tafel ab”. Zu allem Überfluss hat Dennis den Zeitaufwand für Kundenanfragen unterschätzt.

Läuft!

Von diesen Kinderkrankheiten am Anfang lässt Dennis sich nicht beirren und schon kurze Zeit später muß er Anfragen aus seinem Netzwerk, ob er nicht noch eben soundsoviel davon abnehmen könne, ablehnen. Seine Lagerkapazitäten sind erschöpft . Als wir uns im November 2019 unterhalten, klingt im Gespräch immer wieder durch, wie sehr es Dennis fuchst, dass ihn sein Lager daran hindert, das Volumen zu steigern. Und zwar nicht aus purem Gewinnstreben, sondern weil es ihm um die Verteilungsgerechtigkeit und den Umweltschutz geht. Und eben auch darum, so viele Menschen wie möglich damit zu erreichen.

Wo setzt MHD adé an?

Das gesetzlich vorgeschriebene Mindesthaltbarkeitsdatum ist eine Ursache für die Verschwendung von Lebensmitteln. Entweder entsorgen Konsumenten Lebensmittel vorschnell, weil sie nicht ausreichend informiert werden oder der Handel entfernt MHD Ware aus anderen Gründen frühzeitig aus dem Regal im Laden.

Was viele nicht wissen, ist, dass Hersteller oft auf sensorisch einwandfreien Fehlchargen sitzen bleiben. Oder es ändert sich das Layout eines Artikels, der Handel besteht auf dem aktuellen Layout und der Hersteller hat noch einwandfreie Ware in alter Verpackung im Lager, die noch mehrere Monate bis zum MHD hat.

Und genau hier setzt MHD adé an. Überproduktion, geschmacklich einwandfreie Fehlproduktionen, Produkte mit Verpackungsänderung. 

Die Produkte im Shop müssen folgende Bedingungen erfüllen:

Wenn das zutrifft, rettet Dennis alles, was seine Lagerkapazität hergibt.

Deshalb überrascht es nicht, dass die Auswahl an Produkten bei MHD adé groß und das Sortiment ständig wechselnd ist.

Qualität: ja sicher! 

Qualitätsstandards und Checks

Dennis sieht viele Dinge zunächst mal von der Konsumentenseite aus. Er ist ja auch selbst Konsument und weiß, worüber er sich schon mal geärgert hat und immer wieder ärgert. Eine Frage, die bei Restposten oder MHD Ware zwangsläufig aufkommt, ist die nach der Qualität.

Dennis nimmt das sehr genau. Alle Produkte im Shop durchlaufen klassische Kontrollen. Von der Wareneingangskontrolle, bei der er bei Anlieferung erst mal prüft, ob der Umkarton oder die Verpackungen beschädigt sind, bis hin zum sensorischen Test. Er sagt, dass er nichts über den Shop verkauft, das er nicht gekostet und geprüft hat – und das tut er mehrfach.

Der Gründer von MHD adé testet tatsächlich jedes Produkt sensorisch, das über seinen Shop zu bestellen ist. Das heißt: Packung öffnen, sehen, riechen, schmecken. (Schau dir doch nochmal Dennis’ Tipp oben an.) Was diesen Test nicht besteht, kommt nicht in den Shop.

Nicht alle Artikel im Shop haben die gleiche Umschlaggeschwindigkeit und so führt Dennis für jedes Produkt ein Protokoll. Hier werden regelmäßig die Ergebnisse des sensorischen Tests eingetragen.

Selbst vor dem Versand erfolgt noch mal ein Check. Der Klassiker sind etwa Trockensuppen, die Nudeln enthalten. Da kann es beim Transport oder der Lagerung schon mal vorkommen, dass sich eine Nudel durch die Verpackung bohrt. Wenn Dennis beim Einpacken der bestellten Artikel eine Beschädigung der Verpackung findet, wird er nicht versandt, sondern durch einen einwandfreien in der Lieferung ersetzt. 

Dennis liebt, was er tut und er lebt, was er liebt: Wenn ein beschädigtes Produkt noch genießbar ist, nimmt er es im Anschluss mit nach Hause und rettet es.

Der MHD adé Treibstoff

Umweltschutz und Verteilungsgerechtigkeit sind die Triebfedern von Dennis Rupprich. Die vorhandenen Ressourcen sinnvoll nutzen und gesundheitlich unbedenkliche Lebensmittel für Menschen mit kleinem Budget erschwinglich machen. Das bekannteste Modell dafür ist in Deutschland Die Tafel.

Entzieht man sich denn nicht gegenseitig die Existenzgrundlage?

Dennis winkt ab. Das sonst übliche Konkurrenzdenken gibt es in der Lebensmittelretter-Szene nicht. Das habe ich auch bei meinen Recherchen immer wieder festgestellt. Das Überangebot von Lebensmitteln kann über die Tafel alleine gar nicht vollständig verteilt werden. Das hat hauptsächlich logistische Gründe. Besonders Artikel, bei denen die Kühlkette gewährleistet werden muß, sind dabei kritisch.

Alles, was nicht sinnlos weggeworfen werden muß, schont die Umwelt. Die Rohstoffe zur Lebensmittelverarbeitung, die Betriebsmittel, die zur Produktion aufgewandt werden müssen, Transportwege, die gespart werden und Entsorgung und Entsorgungskosten entfallen, wenn alles, was da ist, sinnvoll genutzt wird.

Dennis liegt darüber hinaus besonders am Herzen, dass Menschen mit kleinem Geldbeutel gut über die Runden kommen können, ohne dabei auf bestimmte Dinge verzichten zu müssen. Nicht umsonst hat er ein Faible für den günstigen Ankauf von Restposten. Und diesen geldwerten Vorteil gibt er gerne an die Kunden von MHD weiter.

Wie hat MHD adé das Leben von Dennis Rupprich verändert?

Vom Schlüsselmoment bis zum eigenen Online Shop gab es viele kleine Schritte. Durch die Aufmerksamkeit für das Thema Lebensmittelverschwendung kauft Dennis anders ein. Er geht anders mit Lebensmitteln um und die Wertschätzung dafür ist eine andere geworden.

Dennis stellt fest, dass er lieber 70 Stunden für sein Herzensthema arbeitet, als 30 Stunden für etwas anderes. Das oft zitierte “fühlt sich nicht nach Arbeit an” kann Dennis bestätigen. Er liebt es, als Selbständiger alles von der Beschaffung bis zur Rechnungsstellung zu machen und damit ein weites Spektrum abzudecken.

Dadurch hat er enorm viel Lebenserfahrung gesammelt und auch der Wechsel von der Baustoffbranche in den Lebensmittelbereich hat ihm viele neue Einblicke ermöglicht, die er sehr schätzt.

Zeit ist ein kostbares Gut geworden und daran scheiden sich dann auch die Geister. Seine Familie und Freunde unterstützen ihn, allerdings merkt Dennis spätestens in der kritischen Phase vor der Eröffnung des Shops, auf welche Freunde er sich verlassen kann und wo er verlassen ist. Lakonisch merkt er an, dass man es eben nicht jedem Recht machen kann.

Dass sein Körper eine kritische Masse darstellt, erfährt Dennis immer dann, wenn er’s mit seinem Einsatz übertreibt. Seine Erkenntnis daraus ist sehr simpel: ausreichend Schlaf und vor allem eine gesunde Ernährung, damit der Körper leistungsfähig bleibt. Das ist ihm wichtig.

Quo vadis MHD adé?

Wachstum

So viele Lebensmittel retten, wie möglich. Mehr Märkte erreichen, mehr Menschen erreichen, mehr Aufklärung über Lebensmittelverschwendung und mehr Bewusstsein dafür schaffen. Das sind die Dauerbrenner für Dennis. Im November 2019 hat er sein Lagervolumen bereits voll ausgeschöpft und denkt langsam an den nächsten Schritt.

Ab Januar 2020 will er sich seiner Leidenschaft in Vollzeit widmen. Um mehr Menschen erreichen zu können, braucht er definitiv mehr Lagerplatz. Eine große Herzensangelegenheit ist der Austausch und die Aufklärung zum Thema MHD. Da wäre eine Lagervergrößerung mit Ladenfläche ideal, schwärmt Dennis, denn da kann man eben auch direkt mit den Menschen reden.

Die Finanzierung plant Dennis übrigens unter anderem aus Fördermitteln, für die es im Moment gute Aussichten gibt. Die Bundesregierung hat die Zeichen der Zeit erkannt. Umweltschutz und die Wertschätzung von Lebensmitteln sind Bereiche, die gefördert werden.

Groß träumen

Wo siehst du MHD adé, wenn du richtig groß träumst, will ich von ihm wissen?

Und jetzt geht eine Wundertüte voller Möglichkeiten auf, die Dennis im Kopf schon durchgespielt hat und im Auge behält:

Im Moment gibt es Versand nur im deutschsprachigen Raum. Aber was ist mit Europa? Da er seine Produkte alle in Deutschland bezieht, sieht er das als Alleinstellungsmerkmal für den Versand ins europäische Ausland. Die Versandkosten werden in den nächsten Jahren vermutlich weiter sinken und warum soll man Produkte, die es nur hier zu kaufen gibt, nicht auch im Ausland haben wollen? Approved Food macht es bereits vor und die haben im Moment durchschnittliche Preise von aktuell 12 Pfund für den Versand.

Einen Lieferservice im Berliner Raum etablieren, um Menschen zu erreichen, die ein kleines Budget haben und nicht mehr mobil genug sind, um einen der Märkte selbst zu erreichen. Gerade wegen des steigenden Altersdurchschnitts ist dieser Service interessant. Wenn es logistisch machbar ist, das ganze mit geringem Mindestbestellwert zu starten, würde ein Traum in Erfüllung gehen.

Und wenn es machbar ist, denkt Dennis laut weiter, würde ich gerne ein Eventcatering im MHD-Kontext aufziehen. Das wär’s!

Fazit

Mein Eindruck ist, dass MHD adé gerade erst am Anfang steht. Dennis brennt für das, was er tut und seine Haltung ist ansteckend. In unserem Gespräch hat er unter anderem berichtet, dass er außer der Fortbildung zum Handelsfachwirt auch einen Ausbilderschein gemacht hat. Dank seiner Vorerfahrungen als Teamleiter und Assistenz der Geschäftsführung könnte ein MHD adé Laden in Zukunft vielleicht auch ein Ausbildungsbetrieb werden.

Ich finde es schön, mir vorzustellen, dass mal Menschen mit dem Schwerpunkt Lebensmittelrettung im Handel ausgebildet werden können und dafür brennen. Nach einem Gespräch mit Dennis Rupprich stehen die Chancen dafür denkbar gut.