Trend Food Start-ups: Die coolsten Produkte der Intergastra 2018 in Bildern – auch 2023 noch aktuell!

Die Messe Intergastra in Stuttgart ist der größte Branchentreffpunkt im deutschsprachigen Raum für die Hotellerie- und Gastronomiebranche. Hier geht es um Bettlaken, Putzmaschinen und Eistruhen. Aber auch um Currywurst-Maultaschen, schwarzes Eis und Basilikum-Limonade. Und natürlich Fertigpizza von Dr. Oetker, zweihundert verschiedene Vanilleeis-Sorten und eine ganze Halle, in der es nur um Kaffee geht. Hier tummelt sich einfach alles, zwischen Premium-Feinkost Anbietern und dem Händler für Aufbackburger. Wir aber waren nur auf der Suche nach einem: den Perlen! Und wir haben sie gefunden! Individuell, innovativ, nachhaltig, feinköstlich, trendig und auch ein bisschen verrückt, so war die Intergastra 2018!

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Food Trend: Individuell gestaltete Lebensmittel

Mit dem 3D Lebensmitteldrucker lassen sich auch Brautpaare als Marzipanbüste verewigen.

Der 3D-Lebensmitteldrucker – ist für mich das Aushängeschild für Innovation. Wir sind zwar noch nicht in der Lage, Fleisch für den Massenmarkt zu drucken, dieser Drucker ist aber gleichzeitig schon weitaus mehr als nur der Pfannkuchendrucker Pancake Bot. Der Procusini arbeitet wie ein Spritzbeutel. Ein ziemlicher cooler, programmierbarer Spritzbeutel jedoch. Mit ihm lässt sich Schokolade, Pasta, Fruchtpüree, Fondant und Marzipan drucken. So lassen sich Firmenlogos in Schokolade, Brautpaare in Marzipan oder filigrane „Teller-Tattoos“ individuell drucken. Doch die Macher schaffen noch mehr! In Experimenten versuchen sie sich auch an Kartoffelpüree, Teewurst oder Ziegenfrischkäse. Neben einer einfachen Bedienung und Befüllung haben die Geräte mittlerweile auch eine Geschwindigkeit erreicht, die für den Einsatz in der Gastronomie interessant ist. Ob 50 Cassis-Tellerkreationen in 75 Minuten, Schoko-Gitarrenpralinés in einer Minute oder 3D Selfies in 7 cm Höhe in 50 Minuten. Und auch finanziell wird der 3D-Druck von Lebensmitteln rentabel. Eine Schokoladenfüllung, welche für bis zu 95 Pralinés reicht, kostet ca. 4 €. Auf die Plätze, fertig, Druck!

Update Januar 2023: Mittlerweile kostet eine “Nachfüllkartusche” Choco Dark 3,89 € pro 100 g. Stolz!

365 Sorten Eis in der kleinsten Eismanufaktur der Welt, individuell bedruckte Kekse oder Shakes aus Kuchen vom Vortag – an Ideen mangelt es nicht.

Individuelles Eis aus der Franchise Bar – kommt von der Eis-Zauberei. Hier wird ganz individuell gemixt. Im Zauberwirbel wird Basis-Eis mit einer Auswahl aus der Eis-Bar gemischt. Und diese Auswahl hat es in sich, denn hier kann sich ein richtig verrücktes Eis mixen (lassen): Ob ausgefallen wie Zwiebel-Honig, Matcha-Mango und Johannisbeere-Pfeffer, erfrischend wie Erdbeer-Basilikum oder fruchtig-innovativ wie Stachelbeere-Butterkeks. Kräuter, Früchte, Nüsse, Gewürze, Tee, Pralinen, … Doch nicht nur weiche Lebensmittel lassen sich im Zauberwirbel zu Eis verarbeiten. Auch Bonbons, Smarties oder Chia-Samen können hier vereist werden. Dabei kann sich jede Eis-Bar an die örtlichen Gegebenheiten und Trends anpassen. In der kleinsten Eismanufaktur der Welt können so über 365 Sorten Eis angeboten werden. Die Eiszauberer beglücken mit ihrer Minibar auch Veranstaltungen wie Firmenfeste, Festivals oder Kindergeburtstage. Eine wunderbare Geschäftsidee, die schon über hundert Partner in Deutschland als Franchise-Nehmer verwirklicht haben. Vielleicht auch eine Start-up Idee für dich?

The Yeah Blend – ist eine geschmacksneutrale Grundbasis für Shakes. Das klingt erstmal langweilig, eröffnet aber eine Vielzahl an Möglichkeiten. Denn das Pülverchen gibt auch pflanzlichen Drinks eine leckere Cremigkeit. Der Geschmack kommt dann aus den weiteren Zutaten. So können Bäckereien ihren Kuchen vom Vortag mixen – dann gibt’s eben Käsekuchen-Shake. Im Kino gibt’s einen Popcorn-Shake und an der Fruchtbar einen Frucht-Shake. Ob Kaffee, Candy oder Kuchen, alles ist möglich! So eine Shakebar könnte man glatt mit einer Eiszauber-Bar kombinieren. Die Zutaten sind für beide gleich. Dabei ist den Herstellern Qualität sehr wichtig. The Yeah Blend kommt ohne künstliche Aromen, Farbstoffe, Emulgatoren, Stabilisatoren, Gluten, Konservierungsstoffe und Allergene klar. Yeah yeah blend!

PS: Falls du noch ein paar Ideen brauchst, der YouTube Kanal „Will It Blend“ hat Inspiration für dich! Im Übrigen hat der Hersteller Blendtec wirklich verstanden, wie virales Marketing funktioniert 😉

Die Keksel Macher – stellen Kekse mit individuellem Druck her. Ob für Hotels, Gastronomie, Events wie Hochzeiten oder als Werbegeschenk. Natürlich ist dabei viel mehr als nur ein Logo möglich. Im Kekselshop lassen sich auch Kekse mit Motiven vom Bauernhof über Oldtimer und Minions bis hin zum Sandmännchen bestellen. Ein schöner Ansatz, vom Aussehen bin ich jedoch noch nicht ganz überzeugt. Noch sehen die Kekse recht langweilig aus. Ob wir in Zukunft wohl auch Kekse in eigener Form bestellen können? Ein Oldtimer, der nicht nur auf einen Keks gedruckt ist, sondern wirklich in der Form ist. Und das vielleicht noch in 3D? Dann bin ich dabei!

Innovative Geschmacksrichtungen – Getränke Start-ups aus Deutschland

Ein Cocktail, den man toasten muss!

Der erste Cocktail mit Eis in der Flasche – wird von kukki Cocktail hergestellt. Weit entfernt von nachhaltig, dafür aber ultracool. In knalligen Farben kommen Sex On The Beach, Ladykiller, El Presidente, Boston, Mule und Mint Passion daher. Wie das Eis in den Flaschen hält? Die Cocktails sind tiefgekühlt. Anschließend werden sie entweder in speziellen Toastern oder im Wasserbad kurz erhitzt. Dann nur noch schütteln, Strohhalm rein und losschlürfen. Für den Barmann eine einfache (und langweilige) Sache, aber auf jeden Fall ein Hingucker!

Update Januar 2023: Die Cocktails dieses Start-ups kannst du mittlerweile sogar bei Kaufland kaufen.

An jeder Ecke neue Geschmäcker: Limo mit Heu, Basilikum, Marzipan oder Gurke.

Ein Erfrischungsgetränk mit Heuextrakt – kommt aus dem Allgäu. Unter dem Namen Berglimo verkauft die Brauerei Zötler mehrere Fruchtlimonaden. Mit 40 % Fruchtanteil und ohne Zuckerzusatz ist die Berglimo aber vielmehr eine innovative Misch-Fruchtschorle. Seit 2013 werden hier die Kombinationen aus süßem Apfelsaft mit einem Schuss saurer Johannisbeere oder wahlweise Traubensaft gemischt. Doch die wirkliche Veredlung erfolgt mit der Zugabe von Bergwiesenheu-Extrakt. Dieses besteht aus über 70 verschiedenen Kräutern und gibt dem Getränk einen leicht herben Kick. Gefällt uns!

Grüne Limonade – gibt’s von Balis. Und sie ist nicht nur optisch grün. Sie schmeckt auch erfrischend grün – nach Basilikum! Als Basis für Mule Cocktail erfunden, lässt sich die Limo mit dem Geschmack von Basilikum, Ingwer und Limette* auch köstlich pur süffeln. Und ein paar Eiswürfel geben im Sommer noch den letzten Schliff. Das ist mal ein Beispiel, dass es auch anders geht als „Neu, aber irgendwie doch das gleiche“!

Update Januar 2023: Jetzt gibt’s das Ganze auch mit der Geschmacksrichtung Ananas-Minze!*

Birne-Rosmarin, Pflaume-Kardamom oder Tannenwald – das sind die Geschmacksrichtungen des Brauseherstellers Wostok aus Berlin. In puncto Kreativität steht Wostok damit Balis also in nichts nach. Und auch hier gibt es Limonaden, die es wirklich nirgendwo anders gibt. Denn wo findet sich schon eine Kombination aus Taigawurzel, Fichtennadelöl, Eukalyptus und Kardamom? Ganz klar: Nur im Wostoker Tannenwald! Aber es geht noch einzigartiger: mit der Kombination aus Aprikose und Mandel. Schmeckt nach Marzipan. Eine Marzipanlimonade, wie geil ist das denn? Ach ja, hier wird übrigens in Bio-Qualität gearbeitet und ohne raffinierten Zucker gesüßt. Und die meisten Sorten sind vegan, wie auch der Etikettenleim. Weil’s eben so gewünscht wird. Probieren lohnt sich!*

Gurke? Kamille? Lavendel? – Nein, mit innovativen Geschmacksrichtungen im Limonaden-Segment sind wir noch nicht fertig! Die Hersteller in diesem Bereich sind einfach besonders findig mit Geschäftsideen und neuen Produkten. Und die braucht es auf dem Markt auch, denn wer will ernsthaft immer Cola im Club trinken? Wir nicht! Leichte Zweifel, ob es die Limonaden von Cucumis im Club geben wird, haben wir aber dennoch. Mit The Sophisticated Cucumber hat Cucumis das erste Erfrischungsgetränk auf Gurkensaftbasis auf den deutschen Markt gebracht (plus ein bisschen Basilikum). Auch The Sophisticated Camomile ist das erste seiner Art (in Deutschland). Hier steckt Kamille & Honig drin. Und The Sophisticated Lavender besteht aus Lavendel und Bergamotte. Und alle drei haben es schon in diverse Szene-Bars und Feinkostgeschäfte sowie bis zu Fachhändlern in Deutschland geschafft. Online kann man die Limonaden von Cucumis natürlich auch bestellen, hier The Sophisticated Lavender* und hier The Sophisticated Cucumber*. Darüber hinaus ist Cucumis bei Händlern in Österreich, Dänemark, den Niederlanden, Russland und in der Schweiz gelistet. Ob es wohl auch Menschen gibt, die das Ganze kistenweise kaufen?

Diese Verpackung hat aus gutem Grund einen Designpreis gewonnen!

Den German Design Award Special 2017 – hat aus gutem Grund Taiberg gewonnen. Denn diese Dose sieht einfach hammer aus! Der Inhalt steht beispielhaft für den aktuellen Trend-Durst nach Wachmacher-Getränken abseits von klassischen Energy-Drinks oder Kaffee. Taiberg kombiniert Taiga-Wurzel (für den geschmacksneutralen Koffeinkick) mit Granatapfel und Grapefruit (fruchtig-sauer). Das schmeckt erfrischend und besser als alle Energy-Drinks, die ich bisher probiert habe. Kein bisschen nach Gummibärchen! Wie eine gut ausgewogene Limonade. Schade, dass es den Taigawurzel-Energy-Kick bisher nur an wenigen Orten zu kaufen gibt. Online gibt es bisher meist nur komplette Verpackungseinheiten*, die zum Probieren dann doch ein bisschen groß sind.

Einfach in der Handhabung und Wartung, platzsparend & lecker im Geschmack – der Frozen Yogurt von fwip.

Die Nespresso unter den Eismaschinen – das möchte fwip sein. Das Prinzip ist einfach: Eine Kapsel mit Eiscreme, Frozen Yogurt oder Sorbet kommt in die Maschine, diese drückt den Inhalt der Kapsel in den Becher und dann kann das softe Eis mit Toppings verfeinert werden. Der Vorteil für den Verkäufer: die Maschine braucht keine Reinigung, da nur die Kapsel berührt wird, nicht das Eis. Das Gerät ist wirklich klein und nimmt kaum Platz weg. Das Eis kann in einer Tiefkühltruhe in der Nähe aufbewahrt werden (oder unter der Maschine). Durch die Toppings sind viele Geschmacksrichtungen möglich, die wiederum weniger Platz verbrauchen als viele Eissorten. Und natürlich verbraucht eine Tiefkühltruhe mit 100 Kapseln viel weniger Strom als eine Tiefkühltruhe mit 30 Eissorten. Eine gute Geschäftsidee, die sicher Erfolg haben wird. Schade ist, dass dabei viel Müll produziert wird. Preislich liegt ein Becher im Verkauf bei 3-4 €. Dafür kann man sich auch 3 Premium-Eiskugeln beim Italiener holen. Es gibt also auch noch Optimierungspotential.

Burger mal anders.

Pimp it – ja, Mann! Butterbrezel schmeckt zwar super, aber da geht noch was. Hier gibt’s den Pretzelburger! Pimp your Bretzel ist der Trend. Stellt sich mir nur noch die Frage: Wann und wo kann ich das kaufen?

So verschieden können Neuheiten sein: Hybrid-Food, umweltschonende Verpackungslösungen oder Spielzeug für lange Nächte.

Saftkonzentrat für die Gastronomie – gibt’s bei Purena. Der allermeiste Saft besteht sowieso aus rückverdünntem Konzentrat. Wieso also unnötig Wasser rumfahren, wenn man das Konzentrat auch direkt im Restaurant rückverdünnen kann? Das hat viele Vorteile: Die Kosten von Transport und Lagerung werden enorm reduziert, denn Konzentrat verbraucht fünfmal weniger Platz und wiegt auch fünfmal weniger! Durch Einsparungen beim Material (1 Liter Konzentrat statt 5 Liter Saft) sinken die Preise. Kein Glas, welches zu Bruch geht, kein Pfand, einfach nur ein Beutel. Und durch den Direkteinkauf beim Hersteller werden weitere Zwischenschritte, die Marge verlangen, umgangen. So landet genau das gleiche Produkt am Ende im Glas des Verbrauchers, aber Umwelt und Geldbeutel werden geschont und auch die Arbeitszeit beim Schleppen von Getränkekisten kann man sich sparen. Besonders für Hotels mit Frühstücksbuffet bietet sich dieses System an. Purena bietet direkt Gefäße zum Getränke selbst zapfen an. Diese haben sogar ein Eiswürfelfach integriert, damit der Vorrat schön kühl bleibt. Ratiodrink könnte also Konkurrenz bekommen. Macht das Prinzip der Teekampagne also auch im Handel für die Gastronomie Sinn? Ich bin gespannt auf den Tag, an dem es Saftkonzentrat beim Discounter gibt, denn dazu passt dieses Konzept!

Update Januar 2023: Auch granini macht mit “Juice me up”* jetzt den Saftkonzentrat-Anbietern Konkurrenz!

Currywurst-Maultaschen – sind erstaunlich lecker! Obwohl mein erster Gedanke schon war: Was haben sich die Produktentwickler da wieder Seltsames ausgedacht? Die Maultaschen sind länglich und werden wie eine Currywurst in Stücke geschnitten und angebraten. Am Ende kommt noch ein Klecks Curryketchup darüber. Eine super Mahlzeit für Veranstaltungen. Zu Hause würde ich es nicht machen, da passt Currywurst einfach nicht.

Der Hotelshop – die bisherigen Produkte hatten alle etwas mit Essen und Trinken zu tun. Warum? Weil wir es lieben! Es geht einfach nichts darüber, auf einer Messe an jedem Stand etwas Interessantes zu probieren. Aber es gab auf der Intergastra 2018 natürlich auch andere spannende Dinge. Die Halle mit Kehrmaschinen haben wir links liegen gelassen, die interessiert nun wirklich keinen. Digitale Dienstleistungen sind da schon spannender. Hotelshop.one bietet White-Label Online-Shop Lösungen für Hotels. Mit diesem Angebot können Hotels ihren Kunden die Produkte anbieten, die es vor Ort gibt. Das gilt für Einrichtungen wie Matratzen, Lampen oder Spiegel, aber auch für Kontaktlinsenflüssigkeit, ausgewählten Champagner* oder Spielzeug für schlaflose Nächte*. Die Produkte werden dabei nicht direkt vom Hotel verkauft, sondern über den Dienstleister Hotelshop.one. Das Hotel, welches den Kauf vermittelt, bekommt dafür eine Provision. Es gibt aber auch die Möglichkeit, eigene Produkte anzubieten oder eine eigene Auswahl zu erstellen. Die Logistik für hoteleigene Produkte wird dabei auch vom Logistikzentrum von Hotelshop.one übernommen. Die Integration des Hotelshops in eigene Systeme ist recht einfach. Auch das Design lässt sich natürlich anpassen. Es gibt da nur eines, was ich noch nicht verstanden habe: Wenn ich jetzt diese langen Massagestäbe kaufe, dann will ich diese noch heute Nacht benutzen. Werden sie dann per Drohne geliefert?

Nachhaltige Lösungen für Verpackungen & mehr in der Gastronomie

Einkäufer von nachhaltigen Verpackungslösungen hatten die Qual der Wahl.

Nachhaltige Verpackungen – fielen uns direkt ins Auge. Denn mittlerweile gibt es dafür mehrere Anbieter. Auch wenn es schön wäre, in der Gastronomie auf Verpackungen gänzlich zu verzichten, ist es doch unmöglich. Das Team von greenbox aus Bremen hat sich auf umweltfreundliche Alternativen spezialisiert. Ob Smoothieflaschen aus Bio-Kunststoff, der aus Pflanzenstärke gewonnen wird, Einweggeschirr aus Zuckerrohr oder Salat-Snackboxen aus Bambus: Hier werden auch Hipster-Cafés fündig. Einige der Produkte gibt es übrigens auch auf amazon zu kaufen, wie z.B. das Palmblattgeschirr*.

Die Areca-Palme in Indien wirft natürlicherweise alle paar Wochen ihre Palmwedel ab. Simplyleaf, ein Start-up aus der Nähe von Stuttgart, hat das auf eine Idee gebracht: Die gewaschenen Blätter werden mithilfe von Hitze in die Form von Tellern, Schüsseln, Schalen und Besteck gepresst. Dabei werden keine Hilfsmittel oder Stabilisatoren verwendet. Durch die natürlichen Eigenschaften behalten die Schüsseln auch bei Feuchtigkeit ihre Form und sind selbst für Mikrowellen geeignet. Jeder Teller ist ein Unikat und in nur 60 Tagen vollständig kompostiert. Dabei muss kein Baum gefällt werden und auch keine Plantage neu gepflanzt werden, denn die Areca-Palme wächst vielerorts in Indien. Bei einem Preis von ca. 50 Cent pro Stück werden die kompostierbaren Teller vorerst nur etwas für Idealisten sein. In der Masse sollten sie jedoch zu einem weitaus günstigeren Preis herzustellen sein.

Putzen kann auch edel sein. Mit den Pure Napkins kann man Gästen nach dem Menü noch eine kleine Show bieten!

Feuchttücher ganz ohne Zusätze – nicht nur bei Verpackungen braucht es Alternativen zu Plastik und Verschwendung! Die Zutatenliste herkömmlicher Pflegetücher ist lang. Extrakte, Säuren, Parfüms, Vitamine, Emulgatoren und einige andere Inhaltsstoffe, die nur Chemiker entziffern können. Pure Napkin macht es anders. Möglichst naturbelassen soll dieses Pflegetuch aus Bambus sein, welches frisch vor Ort befeuchtet wird. Aufgrund der komprimierten Form eignet es sich nicht nur für den Wellnessbereich, sondern auch für sportliche Aktivitäten, bei denen man ab und an sein Gesicht oder seine Hände erfrischen möchte. Das Pflegetuch ist dabei zunächst in Form einer Tablette komprimiert. Diese wird dann mit ein bisschen Wasser befeuchtet und faltet sich dann auf. Platzsparend und ganz ohne Zusatzstoffe. Und natürlich biologisch abbaubar. Mehr davon!

Speiseeis & Feinkost Start-ups: von Schokolade bis Pfeffer

Möglichst ausgefallen sind die Eissorten, die 2018 probiert werden.

Wirklich feines Eis – gibt es auf der Intergastra 2018 ohne Frage! Eine ganze Halle voll mit Speiseeis! Genauer genommen auf der Gelatissimo – der einzig echten Fachmesse für Eisprofis nördlich der Alpen. In Stuttgart kann man was probieren, das steht fest! Unsere Favoriten: ein Schokoladeneis mit dem Aussehen von Salami. Ein Vanilleeis mit Fleur de Sel*. Und ein veganes Eis mit Kokos, Monella und Himbeer-Crunch. Und den Speiseeis-Trend des Jahres seht ihr ein paar Bilder weiter unten …

Noch werden sie in den Niederlanden angebaut, aber die Konkurrenz für Microgreens aus urbaner Landwirtschaft in Deutschland schläft nicht.

Microgreens & essbare Blüten – der Trend hält an. Dabei war ich erstaunt, zu sehen, wie wenig Anbieter sich dafür auf der Intergastra tummelten. Findet man essbare Blüten doch selbst in jeder Metro. Dafür hat Koppert Cress wirklich eine feine Auswahl. Denn hier gibt es mehr als nur Baby Leaf Greens oder Kapuzinerkresse-Sprossen. In seinen Gewächshäusern in den Niederlanden zieht das Unternehmen ein ganzes Portfolio an Geschmackserlebnissen heran. Allein die Liste an Microgreens sucht seinesgleichen: frische Erbsen, Basilikum, Brokkoli, Borretsch, Daikon, Lupine, Senf, Schnittlauch, Queller, Minze, Rote Bete, Rucola, Petersilie, Rettich, Shiso, Mangold, Kapuzinerkresse, Koriander, Bucheckern sowie ein Dutzend exotischer Pflanzen, die unter eigenem Markennamen vertrieben werden. Richtig exklusiv wird die Auswahl, wenn man sich das Angebot der Spezialitäten anschaut. Die meisten dieser Pflanzen sind kaum bekannt und noch viel weniger würde man auf die Idee kommen, diese zu konsumieren. Blüten von Hülsenfrüchten, Kardamomblätter, Blätter der Kaffernlimette, Shisoblätter, gekeimte Maiskörner, Weizengras, mexikanische Minigurken, Eiskraut, Meeresspargel, Meerfenchel, exotische essbare Blüten mit pfeffrigen Geschmacksnuancen oder Blüten des afrikanischen Basilikums. Beeindruckend und geschmacksexplosiv! Wenn du jetzt selbst Lust bekommen hast, Microgreens zu züchten, dann ist vielleicht dieses Set für dich interessant*.

Buntes Gemüse & alte Sorten – Feinstes vom Acker findet sich immer mehr. Lilafarbene, gelbe oder weiße Karotten, bunte Bete, rote Salate, Brunnenkresse oder regionale Kohlsorten finden Einzug in die feine Küche. Denn das Auge isst mit und möchte immer wieder etwas Neues sehen! Wer sich als Gastronom für Gemüseraritäten wie roten Rosenkohl, Küstentanne, Meerkohl, Strandwermut, Knollenplatterbse, Verveine, Wildkräuter oder junges Holz der Johannisbeere interessiert, der kommt um Olaf Schnelle und Schnelles Grünzeug nicht herum (der auf der Messe nicht zu finden war – wer einen Namen hat, braucht sowas nicht, wobei das bei Coppert Cress auch der Fall ist). Seine Pflanzen bietet der Gemüsegärtner Spitzengastronomen in bis zu fünf unterschiedlichen Entwicklungsstadien an (Wurzel, Sämlinge, Laub, Blüte, Früchte). Dabei gibt Olaf Schnelle auch viele Einblicke in seine Arbeit, ob auf seinem YouTube-Kanal oder bei Vorträgen („Gärtnern für Gastronomen“).

Trends bei Lebensmittel Start-ups

Ja, das kann man trinken!

Kopfgetriebeöl – damit der Motor gut läuft. Der Spirituosenmarkt ist wohl so hart umkämpft wie kaum ein anderer. Allein mit einem guten Produkt kommt man hier nicht weit. Die Gründer von Kopfgetriebeöl haben eine Verpackung entwickelt, die der einer Motoröldose ähnelt – und punkten damit auf voller Linie bei Motorsportfans. Kopfgetriebeöl fällt auf, das ist keine Frage. Nachdem der Erfolg nicht ausgeblieben ist, gibt es mittlerweile mehrere Sorten, z.B. M25 (Marillen Likör)* oder das 10T30 (Nuss-Karamell, 30% vol Alkoholgehalt)*. Den altbekannten Klopfer für den schnellen Ölwechsel zwischendurch gibt’s natürlich auch. Im Mini-Döschen zu je 20ml.

Bunt und vielfältig präsentierten sich manche Aussteller.

Bunt – bleibt das Leben auch weiterhin. Mit Macarons im Eis, Früchten und Glitter auf dem Croissant und der Love Peace Limo. Denn der Alltag ist schon grau genug.

Brot, Waffeln, Eis – mit Aktivkohle lassen sich Lebensmittel schwarz färben.

Schwarz – ist die Trendfarbe 2018 bei Lebensmitteln. Black is the new green! Ob schwarze Eiswaffeln, schwarzes Eis oder schwarzes Brot. Aktivkohle ist immer dabei. Es muss halt einfach cool aussehen. Geschmacklich gibt’s interessantere Trends.

Von wegen, vegan ist Trend.

It’s always better with bacon! Und: Bacon ist und bleibt heiß. Damit kann man immer punkten. Außer bei Veganern und Vegetariern, aber die müssen dann eben eine vegane Alternative erfinden.

Die Ingwerprodukte auf der Intergastra 2018 in Stuttgart konnten überzeugen!

Ingwer it is – wie schon früh erkennbar, geht der Ingwertrend weiter. Denn Ingwer schmeckt Winter wie Sommer gut, ist gesund und macht Laune. Ob als Limonade von Anjola (wunderbar ausgewogen vom süß-sauren Verhältnis!), Ingwereis (Sahne & Ingwer ist wirklich eine grandiose Kombination), als frische Spritzer in der grünen Basilikumlimonade oder als Teeaufguss mit Grüntee und Ingwer von ChariTea. Diese Produkte kommen nicht nur von Start-ups. Und da darf auch noch mehr kommen!

Innovationen auf der Messe: Erdbeercider, Kaffee mit Stickstoff und leckere Eiswaffeln.

Die einzige echte Eiswaffel – kommt fast zum Schluss. Denn Eis kann man auch in einer frischen, warm-weichen und wunderbar duftenden Waffel kredenzen. Nur noch mit Sahne, Früchten und Salmiak-Pulver* bestreuen und fertig ist das perfekte Eis für Salmiak-Liebhaber. Ich würde das Salmiak-Pulver persönlich eher durch einen Tropfen Schokolikör ersetzen.

Kaffeeschaum mal anders – hier wird kalter Kaffee richtig aufgeschäumt. Denn bei Nitrocoffee kommt Nitroglyzerin in die Tasse. Na ja, oder so ähnlich. Scherz beiseite, es soll ja nur eine Geschmacksexplosion geben. Nitro cold brewed coffee ist ein kaltgebrühter Kaffee, der mit Stickstoff angereichert wird. Das ergibt einen reichen, cremigen Schaum – ähnlich wie bei einem Fassbier. Angeblich wird dadurch das Aroma verstärkt, die Säure reduziert und somit der Magen geschont. Zusätzlich bietet das Unternehmen sogenannte „Coffee Dropz“ an. Mit wenigen Tropfen wird der Kaffee mit dem Geschmack von Zimt, Vanille, Haselnuss, Butterkeks, Cheesecake oder Karamell aromatisiert. Das Komplettsystem der Nitrobar soll schon bald in der Gastronomie, in Bars, Cafés oder zu Hause zu finden sein. Wenn du diesen Geschmack zu Hause selbst erleben willst, dann kannst du dir auch eine NitroPress kaufen*

Cider – ein klassisches Getränk aus England und Frankreich wird gerade innovativ und regional neu aufgelegt. Die Lindauer Fruchtsäfte haben den X-Bow Cider herausgebracht und versuchen damit, den Markt für gering alkoholisierte Getränke aufzumischen. Neben dem klassischen Apfel gibt es hier auch die Kombinationen Apfel-Kirsch und Erdbeere-Rhabarber. Eiskalt und herrlich prickelnd in einem Biergarten in Oberschwaben zu genießen, inmitten von Apfelbäumen, einer leichten Brise und dem Duft von Heu in der Nase. Das wäre ein Genuss!

So und jetzt brauche ich definitiv eine Eiskugel-Massage! Denn die soll im Sommer kühl und erfrischend wirken. Fragt sich nur, welche Sorte ich nehme. Zitrone-Ingwer? Haselnuss? Oder doch lieber Kaugummi?

Oh my god.

Sie hat mir gut gefallen, die Intergastra 2018 in Stuttgart. Und weißt du, was mir noch besser gefällt? Dass eigentlich alle Produkte, die ich damals hier vorgestellt habe, auch im Jahr 2023 noch auf dem Markt sind. Vom Lebensmittel Start-up zum etablierten Unternehmen. Weiter so!