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„fairdoppelt“: Lebensmittelrettung als Chipsgenuss

Das Start-Up „“fairdoppelt““ setzt sich gegen Lebensmittelverschwendung ein und zaubert aus übriggebliebenen Backwaren köstliche Brotchips. Dabei kommen keine Konservierungsstoffe oder industriellen Geschmacksverstärker zum Einsatz. Das Sortiment umfasst derzeit drei Sorten, darunter Kokos Curry und Rauch Paprika. Zukünftig sollen auch Obst und Gemüse verwendet werden. Das Ziel des Unternehmens ist es, den Sinn eines Lebensmittels zu verdoppeln und gleichzeitig der Verschwendung von Lebensmitteln entgegenzuwirken. Alle Snacks werden in Handarbeit produziert.

Kaffeesatz in der Landwirtschaft

In der Landwirtschaft: Dass Kaffeesatz ein sehr guter Dünger ist, wurde inzwischen schon mehrfach erwähnt. Die mögliche Vermarktung als Zimmerpflanzendünger auch schon. Wenn das hilfreich für den Boden ist, sollten sich diese Ergebnisse auch in großem Maßstab reproduzieren lassen und sich Kaffeesatz somit auch für Großverbraucher wie Gärtnereien oder Landwirte (in kompostierter Form) sinnvoll einsetzen lassen.

Aus Japan kommt eine weitere Idee: Kaffeesatz als Rinderfutter. Ich finde es bescheuert (- Rinder sollen Gras und Heu fressen, das reicht! -), möchte es aber der Vollständigkeit und Kreativität halber mit erwähnen: Forscher des führenden japanischen Kontaktlinsenherstellers (- Was haben die mit Rindern zu tun?! -) sind bei Fermentationsversuchen mit Reisstroh auf eine neue Technik der Milchsäuregärung gestoßen. Das Verfahren wurde bereits zum Patent angemeldet und (scheinbar) in Japan auch eingesetzt. So bekommen die Kühe, die Milch für Starbucks geben, deren Kaffeesatz wieder zurück. Na ja, dann ist es mir auch egal, ich bin ja nicht in Japan und trinke keinen Kaffee …

Kochen & Backen mit Kaffee!

Kochen & Backen: Okay, ich muss mich an dieser Stelle outen … Ich mag gar keinen Kaffee! Daher sind Rezepte wie Panna Cotta mit Kaffeesatz oder ein Kaffeesatz-Kuacha nichts für mich. Aber logisch, einen sparsamen Schwaben machen sie glücklich. Denn zweimal benutzt ist einmal gespart. Ich nehme dann aber doch lieber Schokokuchen. Der muss aber frisch sein, denn bei meiner heißen Schokolade gibt es nun mal keinen Schokosatz.

Kaffeesatz als Dünger

Wie schon an anderer Stelle erwähnt, eignet sich Kaffeesatz ideal als Dünger. Kaffeesatz enthält auf natürliche Weise viele Nährstoffe wie Kalium, Stickstoff und Phosphor. Er ist praktisch kostenlos in Fabriken oder über Café-Ketten zu beziehen und Regenwürmer lieben ihn. Jetzt nur noch mit Wasser vermischen, abpacken und als zu 100 % nachwachsenden, biologischen, nachhaltigen Dünger für 15 € pro Flasche* verkaufen! Und natürlich eignet er sich auch als Beimischung zur Düngung von Olivenbäumen und laut Internet genauso für Christrosen, Tomaten, Gurken, Hibiskus, Fuchsien oder Zitronenbäume. Im Grunde genommen also für alle Pflanzen.

Kaffee-Kosmetik

Eine große Tasse Kaffee macht frisch und wach. Wusstest du aber schon, dass Kaffee diesen Effekt auch auf andere Art und Weise haben kann? Zum Beispiel als erfrischende Kosmetik oder reinigende Seife. Als Basis für Kosmetik-Kits zum Selbermachen hat sich Zero Cosmetics, ein Start-up aus Ungarn, das Material “Kaffeesatz” ausgesucht. Damit wollten die Gründer nicht nur gesündere und umweltschonende Kosmetik auf den Markt bringen, sondern auch Arbeiter in Entwicklungsländern unterstützen. Für ihre Idee gab es den zweiten nationalen Platz beim Climate Launchpad 2015. Seitdem ist leider nicht mehr viel von Zero Natural Cosmetics zu finden. Schade! Wer dennoch Bock auf Kaffee-Kosmetik hat, der wird mittlerweile bei vielen weiteren Unternehmen fündig. Denn angeblich soll Koffein auch gegen Cellulite und sogar gegen Fuß- und Nagelpilz helfen sowie Gerüche neutralisieren. Who knows…

Möbel aus Massivholz – Betten aus Treibholz

Aus angeschwemmtem Holz baut Axel Kindermann beeindruckende und individuelle Betten, Stühle und Schaukelstühle. Im Frühjahr geht er „auf die Jagd“, um die schönsten Treibholzstücke, die vom Rhein in den Bodensee geschwemmt werden, aufzuspüren. Daraus entstehen Unikate, die sich sehen lassen können. Sie haben noch einen Vorteil: Sie sind so gebaut, dass sie sich mit wenigen Handgriffen auseinander legen und transportieren lassen.

Dörrwerk – Leckeres Fruchtpapier aus gerettetem Obst

Dörrwerk ist ein StartUp-Unternehmen aus Berlin, das sich auf die Fahne geschrieben hat, Obst und Gemüse, das aufgrund ästhetischer Mängel oft in der Tonne landet, zu leckerem Fruchtpapier zu verwerten und damit einen Beitrag gegen die Lebensmittelverschwendung und für nachhaltiges Snacken zu leisten. Und das mit Erfolg: knapp 88.000 kg Obst und Gemüse konnte das Unternehmen bereits retten (Stand Januar 2023). Das Fruchtpapier* – also dünne Blätter, die aus einer Kombination pürierter und getrockneter Früchte besteht – gibt es in verschiedenen leckeren Kombinationen, z.B. Mango-Apfel, Ananas-Apfel und Erdbeere-Apfel. Vegan, glutenfrei, aus 100 % Frucht, vitamin- und nährstoffreich sowie ohne Zusatz an Zucker (enthält von Natur aus Zucker) oder Konservierungsmittel sind die dünnen Streifen, die lange haltbar und genießbar sind. Die Bio Crunchy Apples Apfelchips (mit oder ohne Zimt)* und die Bio Crunchy Tomatoes runden das Sortiment ab, sind jedoch nur zeitweise zu haben, da es nicht immer so leicht ist, Tomaten und Äpfel zu retten, die wirklich 100 % Bio sind.

Zeitpulver – Smoothiepulver aus geretteten Früchten

Zeitpulver ist ein Unternehmen, das sich für eine gesundheitsbewusste und nachhaltige Ernährung einsetzt. Ihre Produkte wie z.B. ein Smoothiepulver, bestehen aus geretteten Lebensmitteln wie Obst, Gemüse, Vollkornprodukten, Samen, Nüssen und Hülsenfrüchten und sind frei von raffiniertem Zucker, künstlichen Geschmacksverstärkern, Farb- und Konservierungsstoffen. Mit Zeitpulver können Verbraucher ganz einfach in Sekundenschnelle eine sättigende Mahlzeit zubereiten, die den Ernährungsempfehlungen renommierter Fachinstitute entspricht. Neben dem Angebot gesunder Mahlzeiten engagiert sich Zeitpulver auch für Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung, indem es plastikfreie und heimkompostierbare Verpackungen verwendet und die meisten seiner Rohstoffe aus lokalen und biologischen Quellen bezieht.

Motatos – Onlineshop für Lebensmittel Sonderposten

Motatos* ist ein Online-Supermarkt, der sich auf die Rettung von Lebensmitteln spezialisiert hat, die nicht mehr im regulären Einzelhandel verkauft werden können. Es bietet eine große Auswahl an Lebensmitteln, Snacks, Getränken, Gewürzen, Baby- und Tiernahrung sowie Fitness-, Drogerie- und Haushaltsprodukten zu stark reduzierten Preisen. Kunden können bis zu 80 % bei ihren Einkäufen sparen und gleichzeitig dazu beitragen, Lebensmittelverschwendung und den Verbrauch wertvoller Ressourcen zu reduzieren. Es hat auch einen sehr guten Ruf und viele Kunden, die dem Onlineshop hervorragende Bewertungen gegeben haben. Motatos* liefert deutschlandweit zu 3,90 Euro Versandkosten für Bestellungen unter 49,00 Euro und versandkostenfrei ab einem Bestellwert darüber.

Schuhe aus Kaffeesatz

Das tschechische Modelabel “Kave Footwear” schreibt über seine besonderen Sneaker: “Sind Sie Kaffeeliebhaber? Dann sind diese Turnschuhe genau das Richtige für Sie! Jeden Tag wird weltweit eine unglaubliche Menge an Kaffee getrunken, und Tonnen von gebrauchten Kaffeebohnen werden weggeworfen. Das wollen wir ändern! Genießen Sie Ihren Kaffee und nehmen Sie den Kaffeesatz davon auf. Wir verwenden ihn für die Herstellung von Sohlen für KAVE-Sneakers.” Jeder Sneaker ist ein Einzelstück und wird in Zlín in der Tschechischen Republik auf Maschinen aus dem letzten Jahrhundert hergestellt. Klingt cool, oder?

Nicht nur im Kaffee-Design: Schmuck mit Kaffee drin

Es gibt Schmuck, der sieht aus wie Kaffeebohnen* oder Espressokannen*. Und es gibt Schmuck, der aus Kaffeebohnen gemacht ist. Die schon unter Idee 11 erwähnte Designerin Marie Lefebvre, eine gebürtige Französin, die nun in Australien lebt, stellt Ohrringe und anderen Schmuck aus Kaffeesatz her. Langsames Design und ein bewusster Design-Prozess sind für sie der Schlüssel für die Zukunft, nicht nur was Design-Fragen betrifft.

Kaffeetinte

Tinte: Im kalifornischen San Diego bedruckte die Firma Domestic Stencilworks T-Shirts und andere Textilien mit einer Farbe, die auf Kaffee basiert. Die Motive: Glorifizierung von Kaffee in verschiedenster Form – Glory to coffee! Nach 30 Jahren in der Druckbranche wollte John Mohr, Gründer des Unternehmens, etwas Neues machen. Zusammen mit seinem Schwiegersohn fing er an, mit natürlichen Pigmenten und Farben zu experimentieren. Sein Wunsch war es, Produktionsart und Kapazität mit einem modernen, coolen und nachhaltigen Street Style zu paaren. Das ist ihm zweifelsohne gelungen!
Dabei ist der Kaffeesatz als Farbe enorm ergiebig: Zunächst wird dieser mit Essig gemischt, anschließend gefiltert und gekocht, bis er die passende Konsistenz hat. So lassen sich mit zwei Litern Kaffeesatz bis zu 200 T-Shirts bedrucken. White and Mohr, die Gründer von Domestic Stencilworks, handeln jedoch nicht nur aus Liebe zur Natur. Kaffeetinte und Essig sind um ein Vielfaches günstiger als herkömmliche Tinte.

Beetgold – Tortillas aus Gemüsetrester

Die Beetgold GmbH ist ein Unternehmen, das Tortillas mit einem Gemüseanteil von 80 Prozent herstellt und dabei Pflanzentrester als Mehlersatz verwendet. Die Herstellung ihrer Tortillas spart ziemlich genau ein Kilogramm Trester pro Kilogramm Tortillas* ein. Ihr Produkt war erstmals im Februar 2020 im Handel erhältlich, und das Unternehmen gewann 2021 den „Best New Product Award“ auf der BioFach Messe. Das zwölfköpfige Team widmet sich der Entwicklung und Vermarktung von mehr pflanzlichen Produkten und sucht nach Rohstoffen aus Produkte der Lebensmittelproduktion. Ihr Ziel ist es, im Jahr 2021 insgesamt rund 100 Tonnen Trester einzusparen.

Brauerei Locher – Snacks und neue Lebensmittel aus geretteten Nebenprodukten

Eigentlich kein StartUp, aber ein tolles Beispiel dafür, wie eine “normale” Brauerei dafür sorgen kann, keine Lebensmittel mehr im Zuge ihrer Bierproduktion zu verschwenden: Die Schweizer Brauerei Locher hat aus dem Braumalzrückstand (Biertreber) einen neuen Knabbersnack entwickelt. Der Snack, der unter der Marke brewbee vertrieben wird, besteht zu 56 % aus Gerstenmalztreber sowie Linsen. Es handelt sich um die erste Food-Upcycling-Marke der Schweiz, bei welcher Nebenprodukte der Brauerei, wie Malztreber und Bierhefe weiterverwendet werden, um neue Lebensmittel zu entwickeln: Neben dem Knabbersnack findet man auch Fleischalternativen wie auch vegane Bolognese und Desserts.
Bis 2025 will die Locher Brauerei restlos alle Nebenprodukte (wie Hefe, Restbier und Treber) zu Lebensmitteln verarbeiten, die nicht in die Landwirtschaft gehen. Dafür investiert das Unternehmen einiges: Allein 10 Mitarbeitende werden für die Entwicklung, Produktion und den Vertrieb von Lebensmitteln aus Nebenprodukten beschäftigt. Außerdem ist der Bau einer Treber-Upcycling-Anlage zur Proteingewinnung in Appenzell geplant, welche die größte Europas dieser Art sein dürfte.

Brüsli – Müsli aus altem Brot

Die Firma Brüsli hat eine einzigartige Lösung zur Reduzierung von Lebensmittelabfällen in Österreich entwickelt. Sie verwandeln hochwertiges, überproduziertes Brot in Müsli, damit die Menschen ein leckeres Frühstück genießen und gleichzeitig die Umwelt schonen können. Durch dieses Verfahren tragen sie dazu bei, die täglich 600 Tonnen Brot, die in Österreich weggeworfen werden, zu reduzieren. Das Müsli wird ohne Zusatzstoffe hergestellt und ist eine tolle Protein- und Ballaststoffquelle. Brüsli hilft nicht nur, Lebensmittelabfälle und CO₂-Emissionen zu reduzieren, sondern bietet auch eine köstliche und nahrhafte Frühstücksoption

Jacky F. – Jackfrucht als veganer Fleischersatz

JACKY F. ist ein Social-Food-Startup, das hochwertige, moderne und biologische Jackfruit aus Sri Lanka anbietet. Die junge Jackfrucht* ist von Natur aus reich an Ballaststoffen und arm an Kalorien, Fett und Zucker, was sie zu einer wunderbaren pflanzlichen, natürlichen Alternative zu Fleisch macht. JACKY F. bietet auch Rezepte, Restaurants und Einzelhändler, mit denen Kunden ihre Jackfruit-Optionen erkunden können, sowie ein Rundum-Sorglos-Paket mit Kochbuch und Gewürzen für ein volles kulinarisches Erlebnis. Und wie kämpft JACKY F. konkret gegen Lebensmittelverschwendung? Die Jackfrucht wird in Sri Lanka kaum verwendet, wächst aber an jeder Straßenecke. So wird aus einem Überfluss ein Genussmittel. Und schafft dabei auch noch Einkommen für viele Familien!

Etepetete – Die “Krummes-Gemüse-Retter-Box”

Wer is(s)t schon gern normal? Das haben sich die Gründer von Etepetete gedacht und sich ein Beispiel am boomenden Markt der Aboboxen genommen. Doch hier gibt es keine Proben von Süßkram, Lipgloss oder veganen Köstlichkeiten (auch wenn dieses Gemüse natürlich vegan ist). Bruch-Karotten, zu kleine Tomaten, krumme Paprika und Avocados mit „Schalenfehlern“. All dies und noch einiges mehr verschickt ETEPETETE in einer wöchentlichen „Gemüseretterbox”* bequem zu den Kunden nach Hause. 19,90 € kostet eine gemischte „Classic“ Box mit Versand. Liebe Landwirt*innen mit Lieferdienst: Ich hoffe, ihr hört die Glocken klingeln 😉

Designermöbel aus Kaffeesatz

Möbel: Rund um das Produkt Kaffee gibt es sehr viele Designerstücke – angefangen von einer French Press in Goldoptik über Kaffeemühlen von Akantus bis hin zu einem Buch über Design für den Kaffee zu Hause (für Home Barista). Designer wie Marie Lefebvre aus Australien oder der Brite Adam Fairweather aus Großbritannien setzen ihr Design dabei etwas anders um. Sie gestalten Möbel aus Kaffee. Dabei entstehen Tische und Stühle, deren Tischplatten und Sitzflächen aus bis zu 60 % Kaffeesatz bestehen. Die restlichen 40 % setzen sich aus weiteren recycelten Materialien zusammen. Für den einen ist es Kunst. Für den anderen ist es sogar mehr als das: Adam Fairweather möchte mit seiner Non-Profit Organisation Re-Worked vor allem darauf aufmerksam machen, wie geschlossene (Geschäfts-)Kreisläufe funktionieren können, denn er geht noch einen Schritt weiter. Zunächst verkaufte er Fairtrade Kaffee an Unternehmen in London. Den Abfall sammelt er wieder ein und produzierte daraus Dünger. Um den Wert dieses Abfalls noch stärker zu kommunizieren, verkauft er diesen nun in Form von Möbeln wieder an die Büros und Unternehmen zurück. Marie Lefebvre gestaltet neben Designer-Tischen auch Schmuck wie Ohrringe, die gar nicht nach Kaffee aussehen. Unser Abfall ist eben irgendwo auch Luxus, wenn man bedenkt, dass wir ein Drittel unserer Lebensmittel in den Müll werfen.

Lampen & Designerstücke aus Kaffeesatz – weil nachhaltig nicht fad sein muss!

Nach der Produktphilosophie: Materialien, die begeistern; Funktionen, die was taugen; und Gestaltung, die auch morgen noch überzeugt arbeitet Regina Pötz, Künstlerin aus Österreich. Dabei versucht sie, nachhaltig und individuell zu arbeiten. Unter dem Label „re-cafe“ entstehen auch eine Vielzahl an kunsthandwerklichen Stücken aus Kaffee. Die genaue Rezeptur ist ein Geheimnis, doch eines ist sicher: Alle Teile sind biologisch abbaubar. So entstehen Lampenschirme und Obstschalen, die dem Raum nicht nur ein modernes Gefühl geben, sondern auch weiterhin einen Hauch von Kaffee verbreiten. Euromaxx zeigt einen weiteren Kaffee-Lampenschirm-Künstler.

Bettwäsche aus Kaffeesatz

Heute ist doch nicht der erste April! Das ist nun wirklich keine Geschäftsidee, das ist eine Schnapsidee! Aber nein, es stimmt: Das Unternehmen Singtex aus Taiwan stellt unter anderem Garn aus Kaffeeresten her. Ein australisches Label hat dieses Garn für Bettbezüge verwendet. Die Kaffeereste sollen dabei helfen, Feuchtigkeit vom nächtlichen Schwitzen schneller von der Haut durch das Material an die Umgebung abzugeben. Und wie kommt der Kaffee in den Kissenbezug? Hergestellt wird die Bettwäsche aus Bambus-Fasern und einem Garn aus recycelten Plastikflaschen. Mit einem speziellen Verfahren wird der Kaffeesatz hierbei mit den Bambusfasern verwoben. Dabei geht jedoch (leider) auch der leckere Kaffeegeruch flöten.

Der nachhaltigste Stift der Welt

Das war das Ziel von Fabula Organic. Und das Ergebnis klingt durchaus vielversprechend: Der Stift, der mehrere Design-Awards gewonnen hat, wird aus Resten von Kaffee & Tee aus Cafés sowie Blumenresten von Floristen hergestellt. Diese Materialien können bereits während der Nutzung beim „Spitzen“ des Stiftes als Dünger an Zimmerpflanzen verabreicht werden. Und wenn man am Ende des Stiftes angelangt ist, befinden sich dort einige Samen, die zusammen mit dem Stiftrest gepflanzt werden können. Schade nur, dass es keine Kaffeesamen sind. Wurde der Stift zunächst noch von einer Erfinderin zu Hause ausgetüftelt, brauchte es später weitere Ressourcen, damit er perfektioniert werden konnte. Das benötigte Kapital wurde auch über eine Crowdfunding-Kampagne gesammelt. Stifte mit Samen findest du auch in unseren Partnershops*, leider nicht mit Kaffee.

Blumentöpfe aus Kaffeesatz

Mit dieser Idee hat die Designstudentin Sanam Viseux den ersten Preis beim „Adream 2012“ Wettbewerb (Architektur und Design mit nachwachsenden und ökologischen Materialien) gewonnen. Die Töpfe haben dabei viele Vorteile, denn sie sind aus rein organischem Material, lassen sich somit ohne Probleme verpflanzen, reichern den Boden mit Nährstoffen und Mineralstoffen an und schützen (dank des Kaffees) die Wurzeln vor einem Befall mit Fadenwürmern. Fast sieht es so aus, als würden die Pflanzen direkt in der Erde wachsen, da die Farbe und Struktur von Kaffeesatz dem von Pflanzenerde ähnelt. Durch die Mischung mit natürlichem Wachs ergibt sich eine Paste, die dann von Hand oder durch eine Maschine in Form gepresst werden kann.

Pilze, die auf Kaffeesatz wachsen

Pilze auf frischem Kaffeesatz wachsen lassen? Einige Start-ups haben es versucht, leider sind viele gescheitert, doch die Idee ist gut! Ob es die Pilzkiste in Graz (Österreich), Chidos in Berlin (Deutschland) oder RotterZwam in Rotterdam (Niederlande) ist: Auf der ganzen Welt kann man Pilze in kaltem Kaffee(satz) wachsen lassen. Es ist die wohl naheliegendste Idee, die sich mit einem vergleichsweise kleinen Kapital umsetzen lässt und hoffentlich schnell Erfolg zeigt. Pilze können ohne Licht wachsen, was es ihnen erlaubt, auch in Großstadtkellern, Fabrikhallen oder anderen dunklen Räumen zu wachsen. Gleichzeitig sollten sie so frisch wie möglich gegessen werden und halten sich nicht lange. Sie sind daher das klassische Beispiel für urbane Landwirtschaft. Was die Jungs von RotterZwam da in einem alten Schwimmbad züchteten, kannst du übrigens auch zu Hause mit einem Pilzzucht-Set ausprobieren. Das ist dann wirklich regionale Lebensmittelversorgung.

Georg Thalhammer – Kürbispüree & mehr

Hokkaido ist heutzutage einer der bekanntesten Kürbisse, nicht nur, weil er lecker cremig-nussig schmeckt, sondern auch, weil er leicht zu verarbeiten ist und nicht geschält werden muss. Als einer der ersten Bauern in Süddeutschland hat Georg Thalhammer den aus Asien stammenden orangefarbenen Kürbis auf dem Feld angebaut. Heute versteht sich der Pionier als Anwalt der Bauern. Angesichts der immer schwierigeren finanziellen Situation vieler Landwirte agiert er als Mittler zwischen Bauer und Verbraucher. Inzwischen ist der ehemalige Bio-Landwirt mit seinem Unternehmen „Georg Thalhammer – Gesundes von Feld und Wald” zum Marktführer für frische Hokkaido-Kürbisse geworden. Rund 3.000 Tonnen Hokkaido-Kürbisse nimmt Georg Thalhammer den Bio-Landwirten, mit denen er zusammenarbeitet, jährlich ab.
Da sich nicht jeder produzierte Kürbis im Frischebereich vermarkten lässt – die Früchte sind manchmal zu groß oder zu klein, die Farbe stimmt nicht oder es gibt Druckstellen – hat Georg Thalhammer einen Weg gesucht und gefunden, auch die Industrieware der Hokkaidos sinnvoll zu verwerten. Er ließ die Kürbisse zu Püree verarbeiten, das ihm nun als Basis für die Herstellung von Feinkostprodukten dient. (Mittlerweile) wurden Kürbissuppen entwickelt, Kürbisketchup, Kürbisnudeln und das Püree wurde für den Endverbraucher ins Glas und in die Dose gebracht – als Basis für Suppen, Soßen, Backwaren, Eis oder als Zutat für den selbstgemachten Babybrei.

Knödelkult – Knödel im Glas aus gerettetem Brot

Dieses StartUp aus Konstanz am Bodensee hat scheinbar alles richtig gemacht: Angesteckt von der Idee, aus altem Brot leckere Knödel zu machen und diese (fast) servierfertig im Glas zu vertreiben, kann es seit seinem Start im April 2016 inzwischen auf einen sehr erfolgreichen Weg zurückblicken: Mehr als 58 Tonnen Brot konnten die Knödelfans bereits retten. Nur mal so: Das entspricht einer Länge von über 130 km aneinandergereihten Baguettes. Ziel von Knödelkult ist es, so viel Brot wie möglich vor der Tonne zu bewahren, mehr Bewusstsein für den Wert von Lebensmitteln zu schaffen und – ganz nebenbei – das verstaubte Beilagen-Image vom guten, alten Knödel aufzuwerten. Das schaffen sie mit einer Vielzahl von leckeren Geschmackskombinationen: Ob klassische Semmelknödel mit Speck & Zwiebeln* oder mit Petersilie, ob ausgefallene Kreationen mit Karotte & Curry* oder mit Mohn & Mandel oder ob süße Knödel mit Apfel und Zimt*: Hier zeigt der Knödel, dass er definitiv das Zeug zum Hauptdarsteller auf dem Teller hat! Das Sortiment wurde inzwischen abgerundet mit “brotalen Naschereien” wie Keksen, Knuspertalern und Brotlingen / Bratlingen in verschiedenen Geschmacksrichtungen.

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